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Die Aufgabe Für tierische Reststoffe, z.B. Schlachtabfälle, reicht häufig eine Hygienisierung bei 70 °C nicht mehr den gesetzlichen Anforderungen. Eine Vielzahl von biologisch gut verwertbaren Stoffen muss sterilisiert werden. In der Verordnung Nr. 1774/2002 bzw. 1069/2009 des Europäischen Parlaments sind die Substrate in drei Kategorien unterteilt. Je nach Zugehörigkeit ist eine Vorbehandlung der Stoffe erforderlich oder eine Verwertung in Biogasanlagen nicht vorgesehen:
Die in Frage kommenden Produkte sind in der Verordnung Nr. 1774/2002 des Europäischen Parlaments vom 3. Oktober 2002 in der Kategorie 2 aufgeführt. Maßgeblich ist aber in jedem Fall Ihr Genehmigungsbescheid. DIe hier aufgeführten Stoffe dienen lediglich zur Veranschauung. |
Bei
den Reststoffen gemäß Kategorie 2, für die eine
Drucksterilisation zur
Verwertung in einer Biogasanlage erforderlich ist, handelt es sich oft
um Schlachterei- und Schlachthausabfälle.
Gegenüber einer normalen Hygienisierung ändern sich im
wesentlichen folgende Punkte:
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Vorbehandlung Gegenüber der Hygienisierung bei 70 °C werden bei der Sterilisation oftmals Stoffe eingesetzt, die einer teilweise nicht unerheblichen Vorbehandlung bedürfen. So ist beispielsweise bei der Sterilisation von Schlachtabfällen zur anschließenden Behandlung in einer Biogasanlage meist eine aufwendige Vorzerkleinerung erforderlich. Diese Vorbehandlung stellt sicher, dass die eingebrachte Wärme auch bis in das Innere aller Teilchen gelangen kann und das Substrat geeignete Eigenschaft für die Behandlung in der Anlage aufweist. In nebenstehender Anlage nehmen die Apparaturen zur Vorbehandlung (rote Anlagenteile) einen erheblichen Anteil an der Gesamtanlage ein. Nach der Abscheidung von groben Störstoffen erfolgt eine teilweise mehrstufige Zerkleinerung bis die Abfälle die erforderliche Konsistenz aufweisen. |
Erwärmung Bei den Anlagen zur Hygienisierung wird häufig das Kühlwasser des Blockheizkraftwerks mit einer Temperatur von annähernd 90 °C zur Erwärmung eingesetzt. Für die Drucksterilisation muss eine Temperatur von 133 °C in den Substraten erreicht werden. Genutzt werden kann dafür die Abwärme aus den Rauchgasen des BHKW's. Reicht diese Wärmemenge nicht aus, kann eine separate Kesselanlage zur Aufheizung errichtet werden. Der erzeugte Dampf wird dann ggf. direkt in das Substrat eingeblasen. Alternativ zur Dampfeinblasung kann auch mit Dampf oder Thermoöl die Wärme über einen Wärmetauscher und das Substrat eingebracht werden. Dieses ist aber apparativ deutlich aufwendiger. Außerdem besteht hier oft die Gefahr, dass die Wärmetauscheroberflächen bei den relativ hohen Temperaturen schnell verschmutzen. |
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Rückkühlung Nach der Drucksterilisation müssen die unter Druck stehenden Abfälle wieder auf den atmosphärischen Druck entspannt werden. Die Entspannung erfolgt in einem separaten Entspannungsbehälter, in dem die freiwerdende Verdampfungsenthalpie zurückgewonnen werden kann. Flashverdampfer zur Gewinnung der Wärme aus den Substraten: Bei diesem Verfahren wird das Substrat auf einem entsprechenden Druckniveau, ggf. auch bei deutlichem Unterdruck, entspannt. Der dabei frei werdende Dampf wird aufgefangen und die enthaltene Energie z.B. für Heizzwecke abgeführt. Der Vorteil bei dieser Verfahrensweise liegt darin, dass das Wasser aus dem Dampf je nach Konstellation wieder weitestgehend aus dem Substrat entfernt wird. Der apparative Aufwand ist relativ hoch. Bei Kühlern über verschieden geartete Wärmetauscher: Hierbei wird die in den Substraten enthaltene Energie direkt auf Kühl- bzw. Heizwasser übertragen. Diese Energie kann dann für unterschiedliche Zwecke flexibel auf der Anlage genutzt werden. Möglicherweise in das Substrat eingetragener Dampf bleibt darin enthalten. Mischen mit anderen Substraten im Mischkühler: In dem Mischkühler werden Substrate, wie z. B. Gülle, Schlempe oder Maischwasser, mit den sterilisierten heißen Substraten vermischt und die Wrasen eingebunden. Sofern ausreichend kühle Substrate zur Verfügung stehen, kann das Mischsubstrat dann in die Fermenter gegeben werden. Bei diesem Verfahren bleiben die Wasseranteile des Dampfes in den Substraten und der Feststoffgehalt sinkt geringfügig. Dem gegenüber steht eine deutlich einfache Verfahrens- und Betriebstechnik. |
Verfahren zur
Sterilisation Grundsätzlich können Sterilisationsanlagen mit einem oder auch mehreren Sterilisatoren ähnlich wie die Hygienisierungsanlagen wechselseitig arbeiten. Einfluss auf die Anzahl der Sterilisatoren und Konstellation der Gesamtanlage haben u.a.: |
der Durchsatz |
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die Art, Beschaffenheit und Konzentration der Substrate, | |
eine eventuell erforderliche Zerkleinerungstechnik, | |
Betriebs- und Betreuungszeit, | |
die Wärmequelle und die verfügbare Spitzenleitung, | |
System der
Rückkühlung und |
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besondere Bedingungen an die Aufstellung der Anlage |
Zur
Erarbeitung eines auf den jeweiligen Anwendungsfall
zugeschnittenen Anlagenkonzepts haben wir einen entsprechenden
Fragebogen erarbeitet, den wir Ihnen gern auf Anforderung zusenden. Aus den vielfältigen Anforderungen an die Sterilisationsanlagen haben wir das spezielle 4-Behälter-Verfahren entwickelt: |
Sterilisationsanlage mit Zerkleinerung und Mischkühler |
Ein-Behälter Anlage Bei nebenstehender Sterilisationsanlage werden die anfallenden Substrate (1) z.B. in einem Doppelwellenzerkleinerer (2) auf die erforderliche Größe zerkleinert und mit einer Pumpe (3) in den Sterilisator (4) gefördert. Nach dem Sterilisationsvorgang wird die Charge in einem Mischer (5) mit Kühlsubstraten, die ebenfalls in die Biogasanlage gefördert werden sollen, gemischt, so dass die Mischtemperatur zumindest unterhalb von 100 °C liegt und das Subtrat (7) entspannt zur Biogasanlage gefördert werden kann. Die Sterilisationsbehälter müssen gegen Überdruck abgesichert sein. Üblicherweise werden hierfür Berstscheiben eingesetzt. Da im Havariefall neben dem Abdampf auch Substrat mit gerissen werden könnte, wird dieses in einem Abscheider (8) zurückgehalten. |
Das
4-Behälter-Verfahren sieht auf den ersten Blick für eine Sterilisation sehr aufwendig aus. Der Verfahrensablauf der Sterilisation: Füllen, Heizen, Sterilisieren und Entleeren wird in vier zeitgleiche Abschnitte auf vier Behälter verteilt. Dadurch arbeitet die Sterilisationsanlage nach außen kontinuierlich und alle peripheren Aggregate wie Zerkleinerung, Wärmeerzeugung und Rückkühlung müssen nicht auf Spitzenwerte sondern nur auf den quasikontinuierlichen Mittelwert ausgelegt werden. |
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4-Berhälter-Verfahren
zur kontinuierlichen Sterilisation |
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Das europaweit patentrechtlich
geschützte Verfahren zeichnet sich durch besonders kleine
Behälter aus. |
Die
aufgeführten Verfahrenstechniken zeigen nur einen Einblick in die
unterschiedlichen Möglichkeiten zur Sterilisation. Gern unterstützen wir Sie beim Bau
Ihrer individuellen Anlage, fragen Sie uns. |
Technische
Daten PONDUS-Sterilisationsanlagen werden für alle vorkommenden Leistungen gebaut. Üblicherweise kommen nebenstehende Parameter zur Anwendung: |
Substrate
der Kategorie 2 Sterilisationstemperatur: 133 °C Sterilisationszeit: 20 Minuten Heizmedium: Rauchgase/Abwärme/Dampf Verfahren: batch / quasikontinuierlich |
Download Sterilisation
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PONDUS
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